Emmer


Emmer (Triticum dicoccum), wird auch Zweikorn genannt und ist eine Pflanzenart aus der Gattung Weizen (Triticum) und ist eng mit dem Hartweizen verwandt. Zusammen mit Einkorn und Dinkel ist Emmer eine der ältesten kultivierten Getreidearten. Diese Weizenart mit meist zweiblütigen Ährchen und seiner sehr guten Verarbeitungsmöglichkeiten, wird heute in Europa kaum noch angebaut. Wenn, dann der Schwarze Emmer, es gibt da allerdings auch den Weißen und Roten Emmer.

Das Zweikorn wurde nahezu vollständig von anderen Getreidesorten wie zum Beispiel Gerste und Roggen verdrängt.

Bereits vor 10.000 Jahren wurde Emmer im Mittleren Osten angebaut und diente den Menschen als Grundnahrungsmittel. Durch den wachsenden Wohlstand veränderten sich im Laufe der Zeit auch die Ernährungsgewohnheiten. Brei und Fladenbrot wurden von feineren Backwaren abgelöst, die mit dem Brotweizen besser herzustellen waren. Aufgrund seiner Backeigenschaften, aber auch wegen des geringen Ernte-Ertrags nahm der Anbau immer mehr ab, bis der Emmer Anfang des 20. Jahrhunderts schließlich ganz von den Feldern verschwand

Erst seit den 1990er Jahren erlebt das Urgetreide eine Renaissance und wird in geringem Umfang, vor allem in Süddeutschland und in der Schweiz, wieder angebaut. Optisch ähnelt Emmer einem normalen Weizenkorn. Auch finden sich gegenwärtig Anbauplantagen von Emmer in den südlichen Regionen wie der Türkei, Israel, dem Irak oder dem Libanon, wo es in der Küche der Einwohner auch unentbehrlich ist.

Emmer enthält zahlreiche Eiweiße und Mineralstoffe. Obwohl Emmer nur mäßig Klebereiweiß enthält ist die Konsistenz besonders klebrig und zäh und eignet sich daher hervorragend für die Brotherstellung.

Eine weitere Besonderheit des Emmers ergibt sich ebenso bei der Zubereitung mit Vollkorn. Die Mischung verleiht Emmer ein Nussaroma und zugleich etwas Herzhaftes für den Gaumen.

Im Vergleich zu herkömmlichem Weizen weist Emmer einen etwas höheren Eisen- und Magnesiumwert und einen deutlich höheren Zinkanteil auf.

Um biologische Vielfalt zu erhalten und alternative Kulturpflanzen zu finden, die für den Klimawandel gewappnet sind, wird vor allem der schwarze Emmer - eine Varietät mit schwarzem Spelz - künftig an Bedeutung gewinnen, wird von Fachleuten vermutet. Die dunkelblauen Pflanzenfarbstoffe (Anthocyane) schützten das Getreide besonders gut gegen UV-Strahlen.

Zu finden ist Emmer bisher nur in Bioläden, Reformhäusern und den anbauenden Bauern direkt.