Fenchel


Fenchel ist eine unglaublich vielfältige Pflanze, sie ist auch sehr vielseitig nutzbar. Die Früchte (Samen) helfen als Gewürz und Tee bei Blähungen, Husten und Unruhe und seine Knolle ist als Gemüse oder Salat überaus nährstoffreich.

In Italien ist der Fenchel sehr beliebt, dort werden jährlich im Durchschnitt mehr als 5 kg Fenchel pro Kopf genossen. In Mittel- und Nordeuropa gehört das gesunde Gemüse nicht gerade zu den Leibgerichten.

Der Fenchel (Foeniculum vulgare) zählt wie der Sellerie, die Petersilie und die Karotte zur Familie der Doldenblütler und stammt ursprünglich aus Kleinasien sowie dem Mittelmeerraum.

Der Wilde Fenchel ist sozusagen die Urform des Fenchels und war schon in der Antike als Arzneipflanze und Küchengewürz sehr bekannt.

Lungenentzündungen wurden in Mesopotamien beispielsweise mit heissen Fenchel-Umschlägen behandelt und die alten Ägypter, Griechen und Römer wussten um die Wirksamkeit des Fencheltees gegen Hustenreiz, Blähungen und andere Verdauungsbeschwerden.

Eine Fenchelknolle wiegt etwa zwischen 250 und 400 g. Sie ist weiss bis hellgrün und schichtartig wie eine Zwiebel aufgebaut. Oben mündet die Knolle in leuchtend grüne Stiele, die mit dem dillähnlichen, zartfedrigen Fenchelgrün versehen sind.

100 g Fenchel bestehen wie bei Gemüse üblich zu mehr als 80 Prozent aus Wasser und bringen lediglich 19 Kalorien auf den Teller, weshalb das geschmacksintensive Gemüse den Körper in keinerlei Hinsicht belastet. Das starke Fenchelaroma ist übrigens das Ergebnis eines hohen Gehaltes an ätherischen Ölen. Die ätherischen Öle sind zu einem massgeblichen Teil für die gesundheitlichen Heileigenschaften des Fenchels verantwortlich. Sie unterstützen die Verdauung, wirken entzündungshemmend und stärken den Magen. Zudem fördern sie die Durchblutung und regen die Leber- und Nierentätigkeit an. Allerdings verflüchtigen sich die ätherischen Öle, wenn man den Gemüsefenchel kocht. Rohe Rezepturen sind daher günstiger, wenn man es auf die volle Wirkung der ätherischen Öle abgesehen hat.

Der Fenchel liefert überdies reichlich Vitalstoffe, die zur Deckung des Vitalstofftagesbedarfes beitragen können:

Kalium

Das Food and Nutrition Board (FNB) empfiehlt Erwachsenen eine Einnahme von 4,7 g Kalium pro Tag, um chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Nierensteinen, dem Verlust an Knochenmasse oder Schlaganfällen vorzubeugen. Die Fenchelknolle ist besonders reich an Kalium – 100 g des Gemüses enthalten bereits 395 mg Kalium.

Kalzium

Um die 1000 mg Kalzium decken den Tagesbedarf – und 100 g Fenchel enthalten bereits gute 10 Prozent davon, nämlich rund 110 mg Kalzium. Der Fenchel kann also bei einer pflanzenbasierten Ernährung wunderbar zur Optimierung der Kalziumversorgung beitragen.

Eisen

In 100 g Fenchel sind 2,7 mg Eisen enthalten, das entspricht etwa einem Viertel der empfohlenen Tagesdosis.

Betacarotin

Betacarotin kann im Organismus zu Vitamin A umgewandelt werden. Fenchel ist eine hervorragende Vitamin-A-Quelle: In 100 g Fenchel steckt so viel Betacarotin, dass daraus im Körper etwa 0,8 mg Vitamin A hergestellt werden kann, was beinahe 100 Prozent des täglichen Vitamin-A-Bedarfs (1 mg) entspricht.

Vitamin B

Die Vitamin-B-Gruppe um­fasst 8 Vitamine. Fenchel enthält abgesehen von Vitamin B12 alle B-Vitamine. Mit einer Portion von 200 g Fenchel wird etwa ein Drittel der empfohlenen Tagesdosis des Vitamins B1 und rund 40 Pro­zent des Tagesbedarfs des Vitamins B9 (Folsäure) gedeckt.

Vitamin C

Fenchel ist fast ein Vitamin-C-Wunder: Wähend Zitrusfrüchte um die 50 mg Vitamin C pro 100 g liefern, versorgt der Fenchel mit fast der doppel­ten Vitamin-C-Menge (mit 93 mg) und erfüllen somit ganze 93 Prozent des Mindesttagesbedarfs (100 mg).

Vitamin E

50 Pro­zent des Tagesbedarfs können allein mit 100 g Fenchelgemüse abgedeckt werden. Das ist sehr ungewöhnlich, da Vitamin E normalerweise hauptsächlich in fettreichen Lebensmitteln (Öle, Nüsse, Saaten) zu finden ist, während die meisten übrigen Gemüse Vitamin-E-Werte von nur unter 1 mg liefern.